„Halten Sie den Bahnverkehr in der Sommerferienzeit aufrecht“

Blick von der Überführung Dessauer Straße auf die Bahnsteige des Wuppertaler Hauptbahnhofs.
Bild: Wikipedia, Christian Liebscher

In einem Schreiben hat sich der Vohwinkeler Bezirksbürgermeister Georg Brodmann an den NRW-Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG, Werner Lübberink, gewandt. Hintergrund ist die letzte Woche über die Medien bekannt gewordene Absicht der Bahn, die Strecke zwischen Wuppertal-Vohwinkel und Düsseldorf wegen einer Baumaßnahme in Düsseldorf-Gerresheim über die Sommerferien vollständig zu sperren.

„Für mich ist es unverständlich, dass während der Baumaßnahme das Zug-Angebot zwischen Wuppertal und Düsseldorf auf null reduziert wird“, zeigt sich Brodmann irritiert. Er begrüße grundsätzlich die Bauarbeiten und die damit verbundene Investition in die Infrastruktur der Bahn, aber eine Komplettsperrung über die Ferienzeit ist für ihn nicht nachvollziehbar und wenig kundenfreundlich. Da helfe auch nicht der Verweis auf die Bus-Ersatzverkehre, da sie, wie viele PendlerInnen das schon erfahren mussten, in der Regel recht unzuverlässig seien. Damit würde vielen Vohwinkelern, die nach Düsseldorf pendeln müssten, einiges zugemutet.

Ähnlich sieht das auch der für Vohwinkel zuständige SPD-Landtagsabgeordnete Josef Neumann. „Es kann nicht sein, dass auf dieser zentralen Verbindung für sechs Wochen keine Züge verkehren. Das ist den Menschen, die auf die Bahnverbindung angewiesen sind, einfach nicht vermittelbar. Da muss eine andere Lösung gefunden werden. Ich werde meinerseits dazu das Gespräch mit der Bahn und Herrn Lübberink suchen.“

Sozialdemokrat Brodmann vermutet, dass die geplante Vollsperrung während der Sommerferienzeit zwischen Wuppertal-Vohwinkel-Düsseldorf auch aus Kostengründen erfolgt. Damit sieht der Bezirksbürgermeister allerdings die Gefahr eines weiteren Imageschadens für die Bahn verbunden. Darüber hinaus würde es das Bemühen jener, die sich für nachhaltigen Verkehr und klimagerechte Verkehrsträger einsetzten, unnötig erschweren.

Brodmann und Neumann schlagen denn auch vor, dass zumindest ein reduziertes Zug-Angebot auf der Strecke während der Sommerferienzeit erhalten bleibt. Eine Verminderung des Fahrplanangebotes während der Baummaßnahme sei akzeptabel. Damit hätte man bei geringerer Taktfolge zwar vollere Züge, aber die würden die PendlerInnen zumindest in der gewohnten Zeit von 20 Minuten zwischen Wuppertal-Vohwinkel-Düsseldorf ans Ziel bringen.

Brodmann und Neumann appellieren an NRW-Bahnchef Lübberink, sich für eine entsprechende Änderung der Bauablaufplanung einzusetzen, so dass zumindest mit einem reduzierten Angebot der Zugverkehr auf der Strecke während der Sommerferienzeit aufrechterhalten werden kann.  „Damit wäre vielen Vohwinkeler Bahnkunden sehr geholfen“, so der Bezirksbürgermeister.